Das Projekt Goodfellas markiert den Anfang unserer großen Rallye-Karriere. Während einer Folge „Africa Special“ von Top Gear kam es zum folgenschweren Schwur.
„Das können wir doch auch mal machen“, der eine mit Bierflasche in Richtung Fernseher zeigend.
„Jepp!“, darauf der andere.
Ja, so ging das alles los.
Einigen Wochen später stolperten wir dann über folgende Seite:
http://www.rallye-dresden-dakar-banjul.com/
Die „Dresden-Dakar-Banjul-Challenge“ ist eine Rallye, die in Dresden startet und in Gambias Hauptstadt Banjul endet, über 7000 km, quer durch sieben Länder.
Und somit war der Grundstein für unser Abenteuer erstmal gelegt.
Tom und Sven fahren also nach Afrika.
Der Team-Name
Nachdem der Entschluss gefallen war und wir den Rest des Abends mit alkoholgeschwängerten Fantastereien über die bevorstehende Reise durchgebracht haben, mussten wir wenige Tage später feststellen, dass die wirklich schwierigen Entscheidungen alle noch bevorstanden. Für die Anmeldung zur Rally brauchten wir nämlich einen Namen für unser Team.
Und weil wir beide Filmfreaks sind, hatten wir auch gleich die ideale Pausenbeschäftigung für unseren Arbeitsalltag gefunden: die Meisterwerke der cineastischen Popkultur nach namensgebenden Anleihen durchforsten.
Filme, in denen Autos eine Rolle spielten, oder Wüsten, oder Rallys. Dystopien (weil da oft Autos in Wüsten vorkommen). Science-Fiction oder Komödien. Oder einfach nur Filme, die uns selbst gut gefallen (wie z.B. Barry Lyndon). Wir hatten tausend Ideen und irgendwie doch keine. Das ist wie mit guten Bandnamen. Die denkt man sich nicht unter Anstrengung aus, die entstehen in magischen Momenten kollektiver Rührseligkeit. Also haben wir uns auf den eigentlichen Grund unserer Teilnahme zurückbesonnen. Und das ist das Autofahren. Wir fahren einfach gerne. Wohin ist beinahe egal. Und weil auf Englisch alles besser klingt: Just Drivin‘. Damit haben wir uns dann bei der Rally-Verwaltung angemeldet.
Nur wenige Wochen später fiel uns aber wieder was besseres ein. Wir betrachteten gerade eines von Martin Scorseses Meisterwerken und empfanden große Bewunderung für die Zielstrebigkeit und die Hingabe der handelnden Protagonisten. Also heißen wir jetzt: Goodfellas.
Und wer sind wir?
Zwei Kindgebliebene im Körper alter Männer. Nichts als Flausen im Kopf, aber mit der Autorisierung für Erwachsenendinge.
Wenn wir nicht gerade bei einem anspruchsvollen Film und einem delikaten Wein die Trivialitäten der menschlichen Natur im Zeitalter der Kryptowährung (unser neuestes Hobby) erörtern, denken wir uns strategische Verbesserungsmaßnahmen für die IT eines schwäbischen Finanzladens aus. Dazu vielleicht später mal mehr.
Außerdem schätzen wir die Vorzüge der analogen Klangtechnik (Vinyl, Tape), mögen gute Whiskys und dicke Steaks. Und auch in Afrika möchten wir auf nichts davon verzichten.
Überhaupt ist die Aufrechterhaltung eines gewissen Komfortstandards auf dieser Reise seit Beginn an unsere Hauptsorge. Zunächst entscheidet noch die Wahl des geeigneten Fortbewegungsmittels auf welche Annehmlichkeiten wir verzichten müssen (z.B. Schlaf) und welche wir uns gönnen dürfen (z.B. Weber Ranch Kettle).
Jedenfalls haben wir noch eine Menge vorzubereiten und die Liste der unerledigten Dinge wird merkwürdigerweise immer länger. Darunter die Grundversorgung mit Musikmaterial (Stichwort: Mixtapes) und die dringend empfohlenen Schutzimpfungen, die wir beide uns noch holen müssen. Aua!

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