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On the Road again (Marokko Teil 1)

Posted By Sven Posted on 18. November 2017
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Schnitzeljagd durch den Hafen

Die gefühlten zwei Stunden Überfahrt von Algeciras nach Tanger waren mehr oder weniger ereignislos. Nachdem wir uns zum Passstempeln alle brav eingereiht hatten, konnte man entweder das teure und schlechte Boardmenü probieren oder sich einfach nur langweilen und schlafen. Gegen 18 Uhr wieder Festland betreten. Afrikanisches Festland. Dann begann die eigentliche Tagesaufgabe. Nämlich die Bewältigung der marokkanischen Einreiseformalitäten. Nach zweistündiger Kolonnenfahrt durch den Zollhafen von Tanger, eine Mischung aus Hochsicherheitstrakt und Straßenlabyrinth in Kleinstadtgröße, wurden unsere Fahrzeuge zuerst zum Röntgen geschickt. In einer Halle, die so lang ist, dass damit mehrere LKW gleichzeitig gescannt werden können, wurden unsere Boliden der Reihe hineingeschickt. Wir mussten außerhalb der Halle warten und außerdem alles aus dem Auto mitnehmen, was durch Röntgenstrahlung beschädigt werden kann. Zum Beispiel Kamerafilme. Bei einigen Rallyeteilnehmern hat diese augenscheinliche Gründlichkeit der marokkanischen Polizei nervöse Blicke verursacht. Wonach denn da gesucht wird und wie das funktioniert, wurden wir gefragt. Offensichtlich wurden wir also bereits als Nerds enttarnt. Macht ja nichts. Wir helfen ja gern. Man muss nämlich wissen, dass Drohnen in Marokko nicht als Spielzeug, sondern als militärisches Gerät eingestuft werden. Und auch die Einfuhr von Alkohol unterliegt laut Gesetz strengen Vorschriften.
Endspurt bei der Zollabfertigung in Tanger
Nach dem Scan erhält man seine Papiere zurück und fährt weiter zum Ausgang. Wo wieder Warten angesagt ist. Jetzt erst erhalten die Zollbeamten die Hinweise vom Scan, an welchen Stellen im Fahrzeug verdächtige Gegenstände oder Hohlräume sind. Jetzt wird sich zeigen, wie gut man seine Hi-Tech-Drohne mit Wärmebildkamera und die zwölf Paletten Dosenbier im Wagen versteckt hat. Gegen 22 Uhr konnten wir dann endlich Geld tauschen, eine Versicherung fürs Auto abschließen und den Hafen verlassen. Anekdote am Rande. Wir hatten Dank eines Straßenhändlers, der uns beim Warten auf den Zoll eine SIM-Karte für Maroc Telecom durchs Autofenster verkauft hat, bereits Internetzugang noch bevor wir offiziell in das Land eingereist waren. Die kurze Nachtfahrt ins Hotel in Briech verlief ohne Zwischenfälle. Im Hotel bekamen wir noch sehr leckere Hühnchenspieße mit Pommes Frites und sogar Bier. Genau das Richtige nach so einem Tag.
Geschlafen wie Steine. Noch kaum realisiert, dass man auf einem anderen Kontinent ist.

Auf nach Midelt

Am folgenden Tag begann für uns die Rallye. Endlich durch Afrika fahren und zwar auf unseren eigenen Route durch den Hohen Atlas. Vielen Dank nochmal an Tine für die wertvollen Tipps und die Marokko-Karte. Etappenziel für den 16.11. war die Gegend von Midelt. Irgendwo dort wollten wir unser Nachtlager aufschlagen. Aber hatten keine Ahnung, wie viel Strecke wir überhaupt machen werden. Wir mussten also losfahren und zuerst unsere tatsächliche Reisegeschwindigkeit ermitteln, die (das ahnten wir bereits) mit den Gewohnheiten auf deutschen Autobahnen nur noch wenig Gemeinsamkeiten bietet. Mit durchschnittlich 90 km/h fegten wir über mautfreie Landstraßen, die alle paar Kilometer direkt durch belebte Innenstädte und volle Marktplätze führten. Die Städtedichte ist in diesem Teil des Landes nicht anders als in Europa. Die Tankstellendichte sogar noch größer.
Trotzdem haben wir vorsichtshalber unsere beiden 20l Kanister, die wir auf dem Dach mitführen, befüllt. Unterwegs noch Putenspieße und Fladenbrot vom Straßengrill genossen. Dann ohne nennenswerte Ereignisse bis 16 Uhr durch die malerische Landschaft im Atlas gebretzelt.

Wer bremst, verliert

Dann hatte sich die örtliche Polizei offenbar spontan entschieden, uns mal direkt und ganz persönlich einen Auffrischungskurs in Sachen Straßenverkehrsordnung zu verpassen. Mit 84 durch die 60er Zone, die quasi überall in geschlossenen Ortschaften gilt, mussten wir zahlen.
Unser erstes Knöllchen für zu schnelles Fahren
Aber wir hatten Charity-Rabatt. Denn als wir unsere Geschichte über den Zweck der Reise zum Besten gegeben hatten, hatte sich der Polizist breitgeschlagen gefühlt, uns einen Teil des Bußgeldes wieder herauszugeben. Ja, richtig gelesen. Der Polizist hat die Hälfte des Geldes (umgerechnet etwa 15 Euro) wieder zurückgegeben, nachdem wir ihm erklärt haben, dass wir nur der Kinder wegen nicht auf die Geschwindigkeitsbegrenzungen achten können. Einfach nett, die marokkanische Polizei. Die eingesparten 15 Euro werden wir selbstverständlich in Banjul spenden.

Blind durch die Berge

Da wir insgesamt das Gefühl hatten, gut Strecke zu machen, hatten wir zuversichtlicherweise unterwegs ein Hotelzimmer in Gorges du Ziz gebucht, was weit hinter Midelt liegt. Die Sonnenuntergang begann kurz vor 18 Uhr und wir mussten noch locker zwei Stunden fahren. Und zwar durch die Bergpässe. Was unter normalen Umständen gar kein so großes Problem ist, wenn man von den vielen unbeleuchteten Straßenteilnehmern, wie zum Beispiel Menschen, mal absieht. Darum rät der Rallye-Organisator und der gesunde Menschenverstand auch davon ab, Nachts zu fahren. Vor allem, wenn man kein vernünftiges Licht hat. So wie wir. Denn durch das Gewicht unserer Unterbodenplatte, die wir später in der Wüste brauchen, wird der Wagen vorn so stark nach unten gezogen, dass unsere Scheinwerfer gerade noch den unmittelbaren Bereich vor der Stoßstange beleuchten. Selbst das Fernlicht kommt keine zwei Meter weiter. Also sind wir im Windschatten der einheimischen Autos gefahren und haben im Dunkeln die Richtungsänderungen der vorausfahrenden Rücklichter quasi blind nachgeahmt. In der Hoffnung, dass wir so nicht direkt durch die Schlaglöcher fahren oder die Kurve verpassen und in den Tod stürzen.
Etwa gegen halb acht sind wir dann im Kasbah Hotel Jurassique angekommen, wo wir sehr gastfreundlich aufgenommen wurden und man auch noch ein traditionelles Essen für uns zubereitet hat. Das Zimmer war kühl, aber dafür günstig und mit tollem Ausblick auf die Berge.

Ein wunderschönes Land

Was gibt es noch zu erzählen? Die Landschaft ist traumhaft. Karge, trockene Steinwüsten wechseln sich immer wieder mit grünen Oasen ab. Die Temperatur steigt zur Mittagszeit auf über 20 Grad an, morgens und abends ist es jedoch sehr kühl. Ansonsten aber trocken. Die Menschen sind freundlich und hilfsbereit. Überall lächelt man uns an oder winkt uns fröhlich zu. Liegt vermutlich auch am Auto. Selbst die Polizisten mögen das ausgefallene Design und wo immer wir auftauchen, haben wir gleich eine Gesprächsgrundlage. Leider ist es auch stark verschmutzt. In vielen Orten ist herumliegender Müll der gewohnte Anblick. Auch streunende Hunde und Katzen gehören zum typischen Stadtbild. Dennoch haben die Leute hier nicht den Lebensmut verloren und machen irgendwie das Beste aus ihren Umständen. Bevor ich es vergesse: Wer auch den Rest der Rallye mitverfolgen möchte, kann das über den offiziellen Blog des Veranstalters tun. Viel Vergnügen mit den Bildern!

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Und wenn die Motoren dann endlich laufen, werden wir natürlich auch unterwegs immer ein Lebenszeichen in unserem Reise-Blog veröffentlichen.

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