
Dein Freund und Helfer
Tagsüber wurden wir gleich drei mal von der Polizei gestoppt. Beim ersten mal wegen eines übersehenen Stopp-Schilds. Man muss wissen, dass Kontrollen durch die Verkehrspolizei in Marokko an der Tagesordnung stehen. Im Abstand von 50 bis 100 km, meist vor oder nach den Ortschaften, werden routinemäßige Fahrzeug- oder Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt. Nach wenigen Tagen mit dem Auto durch das Land, lernt man schnell, auf die kleinen verblichenen Straßenschilder, mit denen die Polizei hier und da den Wegesrand schmückt, genau zu achten. Man entwickelt hellseherische Fähigkeiten in dieser Hinsicht und ahnt die gesetzliche Wegelagerei irgendwann schon von Weitem. Für das Stopp-Schild bekamen wir übrigens nur eine Verwarnung. Ihr wisst ja, wegen der Kinder. Bei der zweiten Begegnung kamen wir nicht so leicht davon. 150 Dirham wegen 14 km/h zu viel auf dem Tacho. Die gnadenlos freundliche Polizistin, die uns mit ihrer Radarfalle von der Straße gelockt hat, ließ sich von unserer Geschichte leider nicht weichklopfen. Und beim dritten mal wollte man nur unsere Papiere sehen. So oft wie in dieser Woche musste ich im ganzen Leben noch nie meinen Ausweis vorzeigen. Wir haben beschlossen, nun strenger nach den Vorschriften zu fahren. Nicht weil uns die Begegnungen mit den stets freundlichen und neugierigen Polizisten nicht gefallen würden. Sie kosten einfach Zeit. Zeit, die uns zum Fahren fehltWieder unten
Am Samstag (18.11.2017) war Nationalfeiertag in Marokko, was die festlich geschmückten Promenaden in den Städten, die wir passiert haben, erklären würde. Ausgelassene Feierstimmung war dennoch nirgends zu sehen. Die Hochebenen des Atlas haben wir jetzt vollständig hinter uns gelassen und sind in Tantan Playa angekommen. Sehen nun immer häufiger Sanddünen am Straßenrand vorbeiziehen. Die Temperaturen steigen tagsüber auf deutlich über 20° Celsius. Und uns fällt das erste mal auf, dass es Abends sehr schnell dunkel wird. Viel Zeit in der Dämmerung kann man also nicht verbringen, was die nutzbare Tageszeit spürbar verknappt. Die Städte am Küstenrand des Landes wirken übrigens überwiegend sauberer und aufgeräumter als die sichtbar ärmeren Dörfer der Hochebene. Heute musste der Wagen auch erste Schotterpisten aushalten. Ihr habt ja keine Ahnung, was Stoßdämpfer leisten können. Löcher, bei denen man in Deutschland selbst mit 20 km/h die Zähne zusammenbeißt, nimmt man schon bald mit 50, 60, 70 oder 80 Sachen. Denn sonst ist der Zeitplan schlicht nicht zu halten. Die Nacht konnten wir wieder in sauberen Betten verbringen. Und zwar im Hotel Canarias am Strand von Tantan, welches wir nur wärmstens empfehlen können. Gastfreundliche Leute und tolles Frühstück.Gone south
Sonntag dann immer weiter Richtung Süden. Es wird trockener und heißer. Außerdem bläst der Wind unnachlässig vom Meer herüber. Haben uns entschieden, irgendwo im Niemandsland zu halten und im Wagen zu übernachten. Spaghetti und Tomatensoße bei solchen Winden zu kochen, ist eine Herausforderung für sich. Vor allem, wenn es halb sieben praktisch schon finster ist. War aber trotzdem total lecker.Dakhla
Am nächsten Morgen brechen wir zum Pflichttreffpunkt nach Dakhla (gesprochen Dachla) auf und treffen unterwegs auf andere Rallyeteilnehmer. Sobald wir welche von uns am Straßenrand sehen, halten wir an und bieten Hilfe an. Nicht, dass wir viel ausrichten könnten, aber so macht man das nunmal.
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