In gut zwei Monaten ist es soweit: Am 27. Juli wird der Rallye-Tross von Herrngiersdorf in Niederbayern losfahren. Ziel: Isfara in Tadschikistan.
(Hinweis: Termin vormerken und vorbeikommen, um uns einen guten Start zu wünschen!!!)
Während die Länderetappen ihren ganz besonderen Reiz bergen, fällt der Anfangsetappe die Aufgabe zu, in verhältnismäßig kurzer Zeit die Wegstrecke zwischen Start und dem iranischen Grenzübergang bei Norduz zu absolvieren.
Ein Herausforderung für Fahrer und Material, denn es darf mit Tagesetappen von 1.000 km gerechnet werden – 10 und mehr Stunden hinterm Lenkrad.
Von Europa nach Asien
Diese Rallye ermöglicht uns etwas, das nur wenige Autofahrer erlebt haben – mit dem eigenen Fahrzeug auf einen anderen Kontinent zu fahren. Zur Erinnerung: Sven und ich haben diesen Schritt vor knapp zwei Jahren zum ersten Mal absolviert, als wir von Spanien nach Afrika übergesetzt sind.

Die Route
Die Routenführung für die erste Rallye-Etappe orientiert sich an der Notwendigkeit, die zu überbrückende Distanz bis zur iranischen Grenze in möglichst akzeptabler Zeit hinter sich zu bringen – ab Iran wollen wir dann mehr von Land und Leuten erfahren.
In zu durchfahrender Reihenfolge werden wir von Herrngiersdorf wie folgt fahren: Deutschland, Österreich, Ungarn,Serbien, Bulgarien, Türkei, Georgien, Armenien und Iran. Rund 4300 km in 5-6 Tagen – so das anspruchsvolle Ziel.
Teil 1: Europa
Die erste Hälfte der Strecke – ziemlich genau übrigens – ist die Route von Deutschland bis nach Istanbul. Google Maps und „Mautstraßen akzeptieren“ geben für diesen Streckenabschnitt die Route vor – vorbei an Wien, Budapest, über Belgrad und Sofia bis zum Goldenen Horn bei Istanbul.
Also rund zweitausend Kilometer, die eher einer Gleichmäßigkeitsprüfung als einer Rallye gleichen – von der schieren Länge der Tagesetappen abgesehen.
Leider werden wir nur wenig Gelegenheit haben, Istanbul oder die anderen Städte in Ruhe zu erkunden – Strecke machen ist die Devise. Daher ist auch noch nicht geklärt, ob wir durch Istanbul direkt fahren oder weiter nördlich das Goldene Horn queren – wird sich unterwegs zeigen.
Am Ende des ersten Teils liegen gut zwei Tage hinter uns, wenn wir auf vier Rädern (ganz genau werden es zwölf Räder sein) von Europa über den Bosporus in den asiatischen Teil der Türkei rollen. Und Schengen sei Dank werden wir dabei im Worst Case nur einen Stempel im Reisepass dazubekommen haben.
Teil 2: Asien
In der Türkei halten wir Kurs auf Georgien. Also ab Istanbul der E80 folgen, bis wir bei Türkgözü die Grenze nach Georgien erreichen – oder auf die E70 schwenken und die Schwarzmeerküste entlangfahren, um ebenfalls bei Türkgözu nach Georgien einzureisen. Diese Entscheidung werden wir vermutlich erst unterwegs treffen.
Warum Georgien, werden sich jetzt einige Fragen, wo Google Maps doch eindeutig anzeigt, dass man unmittelbar – und auf deutlich kürzerem Wege – aus der Türkei in den Iran einreisen kann.
Stimmt. Der ursprüngliche Plan sah jedoch vor, Verwandte in Georgien zu besuchen – aus Zeitgründen wird das aber nicht klappen. Andererseits erlaubt es uns Georgien, nach Armenien einzureisen. Die Grenze zwischen Armenien und Iran gilt als unkompliziert und derzeit organisieren wir gerade unseren Grenzübertritt samt Carnet des Passage für diesen Teil der Reise. Und ein direkter Grenzübertritt von der Türkei nach Armenien ist derzeit nicht möglich – daher die Schleife über Georgien.
Ziel des zweiten Teils ist die Grenzstadt Agarak in Armenien ganz im Süden des Landes, bevor wir dann nach Norduz in den Iran einreisen. Wie es da weitergeht, erzählt euch Sven.
Erkenntnisse der Etappenplanung
Bei der Planung der Etappe sind uns einige Dinge aufgefallen.
In der ersten Version dieses Blogartikels bin ich nach Tagesetappen vorgegangen, habe aber dann sehr schnell feststellen müssen, dass dies so nicht machbar ist.
Die Tagesleistung hängt von sehr vielen Faktoren ab (Verkehrsaufkommen, Panne bei den Fahrzeugen, Bedürfnis nach Pausen), die man noch nicht abschätzen kann. Oder wann und wo wollen wir essen – tagsüber weniger, dafür abends? Wie nah an der Strecke finden wir Übernachtungsmöglichkeiten? Während wir im westlichen Teil Europas mit Etap, Formule1 und IBIS-Hotels entlang jeglicher Autobahnen gut eingedeckt sind, rechne ich ab Ungarn seltener mit derartigen Angeboten.
Wenn alles gut läuft, sollten wir also nach fünf Tagen die iranische Grenze erreichen, sodass wir am sechsten Tag einreisen können.
Drückt uns die Daumen!
Wahllos Nicholas und David,die ersten Bilder habe ich mit Interesse verfolgt,weiterhin alles gute und seid vorsichtig Grüße Tante Dietlinde